Mitten in der Nacht

Betrachtet einmal Eure Angst... Eines schönen Tages, als sich bereits die Nacht näherte, gab es kein Halten mehr... Wenn ich weiterhin versuchen würde, mit mir selbst vernünftig zu reden, dann würde ich niemals gehen. Also schnappte ich mir einen Novizen und ging einfach los.

"Wenn es Zeit zum Sterben ist, dann lass es sterben. Wenn sich mein Geist so starrsinnig und dumm aufführt, dann lass ihn sterben", so dachte ich bei mir selbst. Im Grunde meines Herzens wollte ich eigentlich nicht gehen, aber ich zwang mich dazu. Wenn es sich um solche Dinge dreht und man wartet, bis sich alles genau recht verhält, dann wird man am Ende niemals gehen. Wann wird man sich jemals darin üben? Also ging ich einfach los.

Ich hatte mich vorher noch nie auf einem Bestattungsplatz aufgehalten. Als ich dort ankam, fühlte ich mich derart, dass man es mit Worten kaum beschreiben kann. Der Novize wollte direkt neben mir kampieren, aber ich ließ es nicht zu. Ich ließ ihn weit entfernt die Nacht verbringen. In Wirklichkeit hätte ich ihn gern nahe bei mir gehabt, um mir Gesellschaft zu leisten, aber ich ließ das nicht zu. Ich ließ ihn weiter weg gehen, denn sonst hätte ich mich auf seine Unterstützung verlassen.

"Wenn es solche Angst gibt, dann lass sie heute Nacht sterben." Ich hatte Angst, aber ich habe es gewagt. Es war nicht so, dass ich mich nicht fürchtete; aber ich hatte Mut. Am Ende muss man sowieso sterben.

Nun, gerade als es dunkel wurde, hatte ich eine gute Gelegenheit, denn sie kamen mit einem Leichnam an. Was für ein Glück! Ich konnte noch nicht einmal spüren, wie meine Füße den Boden berührten, so sehr wäre ich am liebsten von dort weggelaufen. Sie wollten, dass ich ein paar Beisetzungsverse rezitierte, aber ich wollte damit nichts zu tun haben. Ich ging einfach fort. Ein paar Minuten, nachdem sie gegangen waren, kehrte ich zurück und bemerkte, dass sie den Leichnam genau neben meinem Platz beerdigt hatten. Die Bambuslatten, die sie zum Tragen benutzt hatten, waren in ein Bett für mich verwandelt worden.

Was sollte ich also jetzt tun? Es war auch nicht so, dass das Dorf sehr nahe war; es war zwei oder drei Kilometer entfernt.

"Nun, wenn ich sterben soll. dann soll ich halt sterben..."

Wenn ihr so etwas noch nie ausprobiert habt, dann werdet Ihr niemals wissen, wie das ist. Es ist wirklich eine echte Erfahrung.

Als es dunkler und dunkler wurde, fragte ich mich, wohin ich hätte rennen können, inmitten dieses Leichenplatzes.

"Oh, lass es nur sterben. Man wird sowieso nur in dieses Leben hinein geboren, um zu sterben."

Sobald die Sonne untergegangen war, sagte mir die Nacht, ich solle in meinen glot [8] kriechen. Ich wollte keine Geh-Meditation mehr praktizieren, sondern nur schnell unter mein Netz. Sobald ich versuchte, auf das Grab zu zu gehen, war es, als würde mich etwas von hinten zurückziehen, um mich am Gehen zu hindern. Es war so, als würden meine Gefühle der Angst und des Mutes ein Tauziehen in mir veranstalten. Aber ich tat es. Auf diese Art müsst Ihr Euch üben.

Als es dunkel wurde, schlüpfte ich unter mein Moskitonetz. Es war, als hätte ich eine siebenfache Wand um mich herum. Während ich meine vertraute Almosenschale neben mir stehen sah, war mir, als sähe ich einen alten Freund. Sogar eine Schale kann manchmal ein Freund sein! Ihre Präsenz neben mir war irgendwie tröstend. Ich hatte wenigstens eine Schale als Freund.

Ich saß unter meinem Netz und betrachtete während der ganzen Nacht meinen Körper. Ich legte mich nicht hin, döste noch nicht einmal, sondern saß einfach still da. Ich konnte nicht schläfrig werden, selbst wenn ich es gewollt hätte, denn ich hatte solche Angst. Ja, ich hatte Angst, aber ich habe es trotzdem getan. Ich saß die ganze Nacht durch.

Wer hat also den Mut, so zu praktizieren? Versucht es und seht selbst. Wer würde es wagen, auf einem Leichenplatz zu bleiben, wenn es sich um solche Erfahrungen handelt? Wenn man es nicht einfach tut, bekommt man auch nicht die Ergebnisse, man praktiziert nicht wirklich. Zu jener Zeit habe ich wirklich praktiziert.

Als der Tag angebrochen war, empfand ich: "Oh! Ich habe es überlebt!" Ich war so froh. Ich wollte nur noch den Tag und überhaupt keine Nacht mehr. Ich hätte am liebsten die Nacht abgeschafft und nur das Tageslicht übrig gelassen. Ich fühlte mich so gut, ich hatte ja überlebt. Ich dachte: "Oh, da ist nichts weiter dabei, es ist nur meine Angst, das ist alles."

Nach dem Almosengang und der danach verzehrten Mahlzeit fühlte ich mich gut; die Sonne kam hervor, und ich fühlte mich warm und behaglich. Ich ruhte mich aus und ging für eine Weile auf und ab. Ich dachte: "Heute Abend sollte ich eigentlich eine gute, ruhige Meditation erleben, nach allem, was ich bereits gestern Nacht durchgemacht habe. Da gibt es wahrscheinlich nichts mehr zu tun."

Dann aber, später am Nachmittag - hätte man es sich nicht denken können -, kam noch einer, und diesmal ein Großer, [9] Sie brachten den Leichnam herein und verbrannten ihn genau neben meinem Platz, gerade vor meinem glot. Und das war sogar noch schlimmer als in der vorherigen Nacht!

"Nun, das ist gut so", dachte ich, "es wird meiner Praxis helfen, dass sie den Leichnam hierher bringen, um ihn zu verbrennen." Trotzdem bin ich nicht zu ihnen gegangen, um irgendwelche Rituale für sie zu verrichten, und ich wartete, bis sie gegangen waren, bevor ich einen Blick darauf warf.

Ich kann Euch nicht beschreiben, wie das war, die ganze Nacht zu sitzen und zuzuschauen, wie dieser Körper verbrannt wurde. Worte können das nicht beschreiben. Es gibt nichts, was verbal die Angst ausdrücken könnte, die ich empfand. Mitten in der Nacht, wohl bemerkt! Das Feuer des brennenden Leichnams flackerte rot und grün, und die Flammen züngelten sanft. Ich wollte vor dem Körper Geh-Meditation praktizieren, aber ich konnte mich kaum dazu überwinden. Schließlich ging ich unter mein Netz. Der Gestank des brennenden Fleisches blieb während der ganzen Nacht bestehen.

Und das war, bevor es erst richtig losging...

Während die Flammen sanft dahin flackerten, wendete ich dem Feuer meinen Rücken zu. Ich vergaß den Schlaf; ich konnte noch nicht einmal daran denken, denn meine Augen waren geradezu fixiert vor lauter Angst. Und es gab niemanden, an den ich mich hätte wenden können; es gab nur mich. Ich musste mich auf mich selbst verlassen. Ich wusste nicht, wohin ich hätte gehen können, es gab keinen Ort, an den ich in der finsteren Nacht hätte rennen können.

"Nun, dann werde ich hier sitzen bleiben und sterben. Ich werde mich nicht von der Stelle bewegen."

Geht man von einer gewöhnlichen Geistesverfassung aus: Würde man so etwas tun wollen? Würde der Geist Euch in so eine Situation bringen? Wenn Ihr versuchen würdet, es zu rationalisieren, dann würdet Ihr niemals gehen. Wer würde schon so etwas tun wollen? Wenn Ihr kein starkes Vertrauen in die Lehre des Buddha hättet, könntet Ihr es niemals tun.

Es war mittlerweile 10 Uhr nachts, und ich saß mit meinem Rücken zum Feuer. Ich weiß nicht genau, was es war, aber ich hörte mit einem mal ein schlurfendes Geräusch vom Feuer hinter mir. War der Sarg in sich zusammengefallen? Oder vielleicht machte sich ein Hund an der Leiche zu schaffen? Aber nein, es hörte sich wie ein Büffel an, der gleichmäßigen Schrittes herum lief.

"Nun, was soll es..."

Aber dann begann es, auf mich zu zu gehen, genau wie ein Mensch! Es begab sich genau hinter mich, mit schweren Schritten wie von einem Büffel, aber dann auch wieder nicht... Die Blätter knirschten unter den Schritten, während es herum ging, um nach vorn zu kommen. Jetzt konnte ich mich nur noch auf das Schlimmste vorbereiten, wohin hätte ich sonst gehen können? Aber es kam dann nicht ganz nahe heran, sondern schlug nur einen Bogen um mich herum und ging dann in Richtung des Novizen davon. Daraufhin war alles ruhig. Ich weiß nicht, was es war, aber meine Angst ließ mich an viele Möglichkeiten denken.

Ich glaube, es war ungefähr eine halbe Stunde später, als die Schritte aus der Richtung des Novizen wieder zurückkamen. Genau wie ein Mensch! Dieses Mal kam es ganz nahe an mich heran, so, als wolle es mich überrennen! Ich schloss meine Augen und weigerte mich, sie wieder zu öffnen.

"Ich werde mit geschlossenen Augen sterben."

Es kam näher und näher, bis es genau vor mir zum Stillstand kam, und blieb dann völlig unbeweglich stehen. Ich empfand es, als ob es vor meinen geschlossenen Augen mit brennenden Händen hin- und her-fuchteln würde. Oh! Was für eine Erfahrung!

Ich warf einfach alles fort, vergaß alles über Buddho, Dhammo, Sangho. Ich vergaß alles andere, ich war ausschließlich von dieser Angst erfüllt. Meine Gedanken konnten nirgendwo anders hin, denn es gab nur diese Angst. Vom Tage meiner Geburt an hatte ich niemals solche Angst erlebt. Buddho und Dhammo waren verschwunden, ich weiß nicht wohin. Es gab nur diese aufwallende Angst in meiner Brust, bis sie sich wie ein straff gespanntes Trommelfell anfühlte.

"Nun, ich lasse es einfach so, wie es ist; es gibt nichts anderes zu tun."

Ich saß da, als würde ich nicht einmal den Boden berühren, und stellte einfach nur fest, was sich abspielte. Die Angst war so groß, dass sie mich völlig ausfüllte, wie ein mit Wasser gefülltes Glas. Wenn man Wasser hineingießt, bis das Glas ganz voll ist, und dann einfach weitergießt, dann wird das Glas überfließen. Auf ähnliche Weise begann die Angst sich in mir so sehr aufzubauen, dass sie bald ihren Gipfel erreichte und anfing überzufließen.

"Wovor hast du überhaupt Angst?" fragte eine Stimme in mir.

"Ich habe Angst vor dem Tod", antwortete eine andere Stimme.

"Nun ja, wo ist denn dieses Ding, das man 'Tod' nennt? Warum die ganze Panik? Schau einmal hin, wo der Tod sich aufhält? Wo ist der Tod?"

"Warum? Der Tod ist in mir!"

"Wenn der Tod sich in dir befindet, wohin wirst du dann rennen, um ihm zu entgehen? Wenn du wegläufst, wirst du sterben; wenn du hier bleibst, wirst du sterben. Wohin du auch gehst, er wird dich begleiten, denn der Tod ist in dir, es gibt keinen Ort, an den du laufen könntest. Ob du Angst hast oder nicht, du wirst auf jeden Fall sterben. Es gibt nichts, um dem Tod zu entkommen."

Sobald ich das gedacht hatte, schien sich meine Wahrnehmung völlig zu verändern. Die ganze Angst verschwand vollends auf so leichte Art, als würde man seine Hand umdrehen. Es war wirklich erstaunlich. So viel Angst, und dennoch, sie konnte einfach so verschwinden! Nicht-Angst trat an ihre Stelle, und mein Geist erhob sich höher und höher, bis ich mich wie in den Wolken fühlte.

Ich hatte kaum diese Angst überwunden, da begann es zu regnen. Ich weiß nicht mehr, um was für eine Art Regen es sich handelte, denn der Wind war so heftig. Aber ich hatte jetzt keine Angst mehr zu sterben. Ich befürchtete nicht, dass die Äste der Bäume auf mich herab fallen würden. Ich gab dem keine Beachtung. Der Regen prasselte herab wie bei einem Unwetter während der heißen Jahreszeit, wirklich mit Macht. Als dann der Regen schließlich aufhörte, war alles völlig durchnässt.

Ich saß da - unbeweglich.

Was tat ich also als nächstes, so nass, wie ich war? Ich weinte! Die Tränen flossen an meinen Wangen herab. Ich weinte und dachte währenddessen: "Warum sitze ich hier wie ein Waisenkind herum, völlig durchtränkt vom Regen, wie ein Mann, dem nichts gehört, wie jemand, der sich im Exil befindet?"

Und ich dachte weiter: "All die Menschen, die jetzt komfortabel in ihren Häusern sitzen, werden wahrscheinlich noch nicht einmal vermuten, dass ein vom Regen durchnässter Mönch die ganze Nacht draußen sitzt. Was ist der Sinn des Ganzen?" Während ich nachdachte, begann ich mich selbst so sehr zu bemitleiden, dass die Tränen nur so strömten.

"Es handelt sich bei den Tränen sowieso um keine guten Dinge, also lass sie herausfließen, bis sie sich erschöpft haben."

Auf diese Art habe ich praktiziert.

Also, ich weiß nicht, wie ich die Dinge beschreiben soll, die dann folgten. Ich saß einfach... saß und lauschte. Nachdem ich meine Gefühle in den Griff bekommen hatte, saß ich einfach da und beobachtete, wie alle möglichen Dinge in mir hoch kamen. So viele Dinge, die man zwar erkennen, aber unmöglich beschreiben kann. Und ich dachte an die Worte des Buddha: Paccattam veditabbo vinnuhi. 'Wer Weisheit besitzt, wird es selbst erkennen.'

Dass ich solches Leiden hatte erdulden können und während des Regens dort ausharrte... wer in aller Welt kann diese Erfahrung mit mir teilen? Nur ich selbst wusste, wie das war. Es gab so viel Angst - und dennoch, die Angst verschwand. Wer könnte das sonst noch bezeugen? Die Menschen in ihren Häusern in der Stadt konnten nicht wissen, wie das war; nur ich selbst konnte diese Dinge sehen. Es handelte sich um eine persönliche Erfahrung. Sogar wenn ich anderen davon erzählen würde, würden sie es immer noch nicht kennen, denn es war etwas, was jeder selbst erfahren muss. Je mehr ich dies kontemplierte, um so klarer wurde es. Ich fühlte mich immer stärker, meine Zuversicht wurde bis zum Tagesanbruch immer fester.

Als ich im Morgengrauen meine Augen öffnete, war alles gelb. Während der Nacht wollte ich urinieren, aber das Gefühl hörte schließlich auf. Als ich am Morgen von meinem Sitz aufstand, stellte ich fest, dass um mich herum alles gelb war, gerade wie das frühe Sonnenlicht an manchen Tagen. Als ich dann urinieren ging, bemerkte ich Blut im Urin!

"He! Sind etwa meine Eingeweide zerrissen, oder was?" Ich bekam es etwas mit der Angst... "Vielleicht ist es da drinnen wirklich gerissen."

"Nun, was soll es? Wenn es gerissen ist, dann ist es halt gerissen; wer sollte dafür verantwortlich sein?" sagte mir sofort eine innere Stimme. "Wenn es gerissen ist, dann ist es gerissen. Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Ich habe einfach nur hier gesessen und nichts Schlimmes getan. Wenn es platzen soll, dann lass es platzen", sagte die Stimme.

Mein Geist sah aus, als würde er mit sich selbst streiten und kämpfen. Eine Stimme kam von einer Seite und sagte: "He, das ist gefährlich!" Eine andere ging dagegen an, forderte sie heraus und wies sie zurück.

Mein Urin war voller Blut.

"Hm. Wo werde ich Medizin finden können?"

"Ich werde mir um solches Zeug keine Gedanken machen. Ein Mönch kann sich sowieso für medizinische Zwecke keine Pflanzen abschneiden. Wenn ich sterbe, dann sterbe ich, was soll es? Was gibt es sonst zu tun? Wenn ich sterben sollte, während ich auf diese Weise praktiziere, dann bin ich bereit. Wenn ich sterben würde, während ich etwas Schlechtes täte, dann wäre das nicht so gut. Aber ich bin bereit, innerhalb so einer Praxis zu sterben."

Folgt nicht Euren Launen. Trainiert und übt Euch. Praxis bedeutet, sogar sein Leben aufs Spiel zu setzen. Ihr müsst mindestens zwei oder drei Mal wirklich geweint haben. Dann ist es richtig, das ist die Praxis. Wenn Ihr Euch schläfrig fühlt und Euch hinlegen wollt, dann gebt dem nicht nach. Vertreibt die Schläfrigkeit, bevor Ihr Euch hinlegt. Aber schaut Euch an, Ihr wisst nicht, wie man praktiziert.

Manchmal, wenn Ihr vom Almosengang zurückkommt und über die Nahrung kontempliert, bevor Ihr zu essen anfangt, da lässt Euch etwas keine Ruhe. Euer Geist benimmt sich wie ein tollwütiger Hund. Der Speichel fließt, denn Ihr seid so hungrig. Manchmal kümmert Ihr Euch noch nicht einmal um die Kontemplation. Ihr schaufelt es einfach rein. Das ist eine Katastrophe. Wenn der Geist sich nicht beruhigen und geduldig sein will, dann schiebt einfach Eure Schale weg und esst nicht. Trainiert Euch, übt Euch; So sieht die Praxis aus. Folgt nicht immer nur Eurem Geist. Schiebt Eure Schale weg, steht auf und geht, gestattet Euch nicht zu essen. Wenn er wirklich so viel essen will und sich so starrköpfig anstellt, dann gebt ihm nichts. Der Speichelfluss wird aufhören. Wenn die Geistestrübungen bemerken, dass sie nichts zu essen bekommen, dann bekommen sie es mit der Angst zu tun. Sie werden es nicht wagen, Euch am folgenden Tag zu belästigen, denn sie werden befürchten, dass sie nichts zu essen bekommen. Versucht es einmal, wenn Ihr mir nicht glaubt.

Die Leute haben kein Vertrauen in die Praxis; sie getrauen sich nicht, wirklich zu praktizieren. Sie befürchten, dass sie vielleicht dabei hungern oder gar sterben müssen. Wenn man es nicht ausprobiert, dann weiß man auch nicht, worum es sich dabei handelt. Die meisten unter uns wagen sich einfach nicht daran, es zu probieren; wir haben Angst.

Was Essen oder ähnliches angeht, darunter habe ich jetzt schon eine lange Zeit gelitten; so weiß ich mittlerweile, was es damit auf sich hat. Und dabei handelt es sich nur um eine relativ geringfügige Sache. Diese Praxis ist also etwas, was man nicht leicht studieren kann.

Betrachtet einmal folgendes: Was ist die wichtigste Sache überhaupt? Es gibt nichts anderes, nur den Tod. Der Tod ist die wichtigste Sache auf der Welt. Betrachtet, praktiziert, hinterfragt die Dinge... Wenn Ihr keine Kleidung habt, dann werdet Ihr nicht sterben. Wenn Ihr keine Betelnuss kauen oder Zigaretten rauchen könnt, dann werdet Ihr immer noch nicht sterben. Aber wenn Ihr keinen Reis oder kein Wasser habt, dann werdet Ihr sterben. Ich sehe nur diese beiden Dinge als absolut lebenswichtig auf der Welt an. Man braucht Reis und Wasser, um den Körper zu nähren. Deshalb hatte ich an nichts anderem Interesse. Ich gab mich einfach mit dem zufrieden, was man mir offerierte. Solange ich Reis und Wasser hatte, war ich zufrieden, es war genug für die Praxis.

Ist das genug für Euch? Alle diese anderen Dinge sind Extras, ob man sie bekommt oder nicht, ist nicht so wichtig. Ob Ihr sie findet oder nicht, spielt keine Rolle; die einzig wichtigen Dinge sind Reis und Wasser.

Ich habe mich gefragt: "Wenn man so lebt, kann man überleben? Es gibt genug, um einigermaßen zurechtzukommen. Ich kann wahrscheinlich auf dem Almosengang in fast jedem Dorf wenigstens etwas Reis bekommen, nur einen Mundvoll aus jedem Haus. Wasser ist normalerweise erhältlich. Diese zwei sind bereits genug." Ich zielte nicht darauf ab, besonders wohlhabend zu werden.

In Bezug auf die Praxis existieren Richtig und Falsch gewöhnlich nebeneinander. Ihr müsst es wirklich riskieren, das Risiko der Praxis eingehen. Wenn Ihr noch nie auf einem Verbrennungsplatz gewesen seid, dann müsst Ihr Euch üben, dorthin zu gehen. Wenn Ihr nicht während der Nacht gehen könnt, dann geht tagsüber. Und dann trainiert Euch darin, immer später hinzugehen, bis Ihr während der Dämmerung gehen und dort bleiben könnt. Dann werdet Ihr die Auswirkungen der Praxis sehen, Ihr werdet verstehen.

Unser Geist wurde während wer weiß wie vieler Leben geblendet. Alles, was wir nicht mögen oder lieben, versuchen wir zu vermeiden, wir schwelgen in unseren Ängsten. Und dann sagen wir noch, dass wir praktizieren. Das kann man wohl nicht als 'Praxis' bezeichnen. Wenn es sich um echte Praxis handelt, dann riskiert Ihr sogar Euer Leben. Wenn Ihr Euch wirklich zur Praxis entschlossen habt, warum interessiert Ihr Euch dann für belanglose Dinge? ..."Ich habe nur wenig, und du hast aber viel." - "Du streitest mit mir, also streite ich mit dir..." Solche Gedanken hatte ich nicht, denn ich suchte nicht nach solchen Dingen. Was die anderen taten, war ihre Angelegenheit. Von Kloster zu Kloster zu ziehen, damit hatte ich nichts zu tun. Wie hoch oder niedrig andere praktizierten, das konnte mich nicht interessieren, ich kümmerte mich um meine eigenen Angelegenheiten. Und deshalb wagte ich die Praxis, und die Praxis ließ Weisheit und Einsicht entstehen. Wenn Eure Praxis den richtigen Fleck getroffen hat, dann seid Ihr wirklich dabei. Tag und Nacht wird praktiziert. In der Nacht, während es ruhig ist, meditiere ich im Sitzen. Dann komme ich nach unten unter meine Hütte, um zu gehen. Auf diese Weise zwei oder drei Mal im Wechsel während einer Nacht. Gehen, dann Sitzen, dann wieder Gehen... Ich hatte keine Langeweile, ich konnte es genießen.

Manchmal, wenn es leicht regnete, musste ich an die Zeiten zurückdenken, in denen ich auf den Reisfeldern arbeitete. Meine Hosen waren noch nass vom Tag vorher, aber ich musste trotzdem vor dem Morgengrauen aufstehen, und sie wieder anziehen. Dann musste ich nach unten unter das Haus gehen und den Wasserbüffel aus dem Stall holen. Das einzige, was ich von dem Büffel sehen konnte, war sein Nacken, denn es war dort so schlammig. Ich griff nach seinem Seil, und es war völlig mit Büffelscheiße bedeckt. Dann würde der Schwanz des Büffels herum schwenken und mich noch zusätzlich mit Scheiße bedecken. Meine Füße waren vor lauter Fußpilz ganz wund, und ich ging daher und dachte: "Warum ist das Leben so grausam?" Und jetzt praktizierte ich Geh-Meditation... Was könnte mir schon ein bisschen Regen anhaben? Auf diese Art nachdenkend, machte ich mir selbst in der Praxis Mut.

Wenn die Praxis in den Strom eingetreten ist, dann gibt es nichts mehr, mit dem man sie vergleichen kann. Es gibt kein Leiden, wie das Leiden eines Menschen, der den Dhamma praktiziert - und ebenso gibt es auch keine Glückseligkeit wie bei einem solchen. Es gibt keinen Eifer, der dem eines Praktizierenden gleichkäme - und es gibt keine Faulheit, die sich mit ihm vergleichen ließe. Die Praktizierenden des Dhamma sind absolute Spitze. Deshalb sage ich, wenn Ihr wirklich praktiziert: Es ist ein herrlicher Anblick.

Aber die meisten von Euch sprechen nur über die Praxis, ohne sie ausgeführt oder erreicht zu haben. Unsere Praxis lässt sich mit dem Mann vergleichen, dessen Dach auf einer Seite eine undichte Stelle hat. Also schläft er auf der anderen Seite des Hauses. Wenn die Sonne auf der Seite herein scheint, dann rollt er sich wieder zurück auf die andere Seite und denkt dabei die ganze Zeit: "Wann werde ich endlich ein vernünftiges Haus bekommen, wie alle anderen auch?" Wenn das ganze Dach undicht wird, dann steht er einfach auf und geht davon. Das ist nicht die rechte Art zu leben, aber so verhalten sich die meisten Leute.

Bei diesem Geist und seinen Befleckungen... Folgt man ihnen, dann verursachen sie Probleme. Je mehr man ihnen folgt, desto mehr degeneriert die Praxis. Bei rechter Praxis überrascht man sich manchmal selbst mit seinem Eifer. Ob andere Leute praktizieren oder nicht, interessiert Euch nicht dafür, führt Eure eigene Praxis beständig weiter. Es spielt keine Rolle, wer kommt oder geht, praktiziert einfach. Ihr müsst Euch selbst gründlich betrachten, ehe man von Praxis sprechen kann. Wenn ihr wirklich praktiziert, dann gibt es in Eurem Geist keine Konflikte, es gibt nur Dhamma.

Gerade dort, wo Ihr immer noch unbeholfen seid oder wo ein Mangel herrscht, müsst Ihr ansetzen. Wenn Ihr noch keinen entscheidenden Durchbruch erlebt habt, gebt nicht auf. Sobald Ihr mit einer Sache fertig seid, klebt Ihr auch schon an der nächsten; Macht also weiter, bis es beendet ist. Wo auch immer Ihr stecken bleibt, lasst nicht locker, bis es schließlich gelöst ist; gebt nicht nach. Gebt Euch nicht eher zufrieden, als bis es beendet ist. Legt Eure volle Aufmerksamkeit auf diesen Punkt. Im Sitzen, Gehen oder Liegen, bleibt dabei.

Es ist wie bei einem Bauern, der seine Feldarbeit noch nicht beendet hat. Jedes Jahr baut er Reis an, aber in diesem Jahr hat er die Arbeit noch nicht beendet. Daher sitzt sein Geist dort fest, er kann sich nicht in Zufriedenheit ausruhen, denn seine Arbeit ist noch unvollendet. Selbst wenn er mit seinen Freunden zusammen ist, kann er sich immer noch nicht entspannen, denn seine unerledigten Geschäfte lassen ihm keine Ruhe. Oder wie eine Mutter, die ihr Kind oben im Haus allein lässt, während sie unten die Tiere füttert: Sie ist mit ihrem Geist immer bei ihrem Baby, aus Furcht es könnte von dort oben herunterfallen. Sie mag also durchaus mit anderen Dingen beschäftigt sein, aber ihr Baby ist nie sehr weit von ihren Gedanken entfernt.

Dasselbe trifft auf uns und unsere Praxis zu - wir vergessen sie nie. Auch wenn wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, unsere Praxis ist nie weit entfernt von unseren Gedanken, sie begleitet uns kontinuierlich - Tag und Nacht. Es muss so sein, wenn man in der Praxis echte Fortschritte machen will.

Am Anfang sollte man auf einen Lehrer vertrauen, von dem man Instruktionen und Ratschläge erhält. Wenn Ihr es verstanden habt, dann praktiziert. Wenn der Lehrer Instruktionen gegeben hat, dann folgt den Instruktionen. Wenn Ihr die Praxis versteht, dann besteht für den Lehrer keine Notwendigkeit mehr, Euch Belehrungen zu geben; Verrichtet die Arbeit einfach selbst. Immer wenn Achtlosigkeit oder unvorteilhafte Eigenschaften entstehen, erkennt sie selbst, belehrt Euch selbst. Der Geist ist diejenige Instanz in Euch, die erkennt: Der innere Zeuge. Der Geist weiß von ganz allein, ob Ihr noch sehr verblendet seid oder nur ein wenig. Wo auch immer Ihr noch Fehler entdeckt, versucht genau an der Stelle zu praktizieren, gebt Euch Mühe damit.

So sieht die Praxis aus. Es ist fast so, als wäre man verrückt; oder man könnte sogar sagen, dass man wirklich verrückt ist. Wenn man wirklich praktiziert, dann ist man verrückt, man dreht durch. Man hat eine verzerrte Wahrnehmung und dann rückt man seine Wahrnehmung zurecht. Wenn man sie nicht ändert, dann wird sie genauso besorgniserregend und erbärmlich bleiben wie zuvor.

Es gibt also eine Menge Leiden im Rahmen der Praxis. Aber wenn Ihr Euer eigenes Leiden nicht erkennt, dann werdet Ihr die Edle Wahrheit vom Leiden nicht verstehen. Um Leiden zu verstehen und um es zu beseitigen, muss man ihm zuerst begegnen. Wenn man einen Vogel schießen will, ohne hinaus zu gehen, um ihn zu finden, wie will man ihn jemals schießen? Leiden, Leiden... Der Buddha gab Belehrungen über das Leiden. Das Leiden der Geburt, das Leiden des Alters... Wenn Ihr kein Leiden erfahren wollt, dann werdet Ihr kein Leiden sehen. Wenn Ihr kein Leiden seht, dann werdet Ihr Leiden nicht verstehen. Wenn Ihr Leiden nicht versteht, dann werdet Ihr nicht in der Lage sein, Euch vom Leiden zu befreien.

Nun wollen aber die Leute kein Leiden sehen, sie wollen es nicht erfahren. Sollten sie jetzt hier leiden, dann rennen sie dorthin. Seht Ihr das? Sie schleppen einfach ständig ihr Leiden mit sich herum, sie beseitigen es nie. Sie kontemplieren oder untersuchen es nicht. Wenn sie sich hier schlecht fühlen, dann rennen sie dorthin; wenn es dort auftritt, dann rennen sie wieder hierher zurück. Sie versuchen, mit ihrem Körper vom Leiden wegzulaufen. Solange Ihr aber noch der Unwissenheit ausgesetzt seid, werdet Ihr überall Leiden vorfinden. Selbst wenn Ihr ein würdet, um ihm zu entkommen, dann würde es zusammen mit Euch das Flugzeug besteigen. Wenn Ihr im Wasser untertauchen würdet, dann würde es mit Euch untertauchen, denn Leiden liegt in uns selbst. Aber wir erkennen das nicht. Wohin können wir laufen, um ihm zu entkommen, wenn es in uns selbst liegt?

Die Menschen leiden an einem Ort, also gehen sie woanders hin. Wenn dort Leiden entsteht, dann rennen sie weiter. Sie glauben, dass sie vom Leiden weglaufen, aber es stimmt so nicht. Das Leiden geht mit ihnen. Sie tragen Leiden mit sich herum, ohne es zu wissen. Wenn wir Leiden nicht erkennen, dann werden wir die Ursache des Leidens nicht erkennen. Wenn wir die Ursache des Leidens nicht erkennen, dann können wir auch nicht das Ende vom Leiden erkennen, es gibt einfach keinen Weg, um daran vorbeizukommen.

Ihr müsst Euch dies sehr konzentriert anschauen, bis Ihr jenseits aller Zweifel seid. Ihr müsst es mit der Praxis riskieren. Drückt Euch nicht davor, weder in einer Gruppe noch allein. Wenn andere faul sind, das macht nichts. Wer von Euch viel Geh-Meditation übt und generell viel praktiziert, dem garantiere ich Ergebnisse. Wenn Ihr wirklich beständig praktiziert, dann ist ein Regenzeit-Retreat ausreichend, ob andere kommen oder gehen oder was auch immer. Macht es so, wie ich es Euch hier gesagt habe. Hört Euch die Worte des Lehrers gut an, reitet nicht auf Spitzfindigkeiten herum und seid nicht starrsinnig. Egal, was er Euch sagt, geht sofort los und führt es aus. Ihr braucht Euch vor der Praxis nicht zu ängstigen, denn Erkenntnis wird ganz gewiss daraus resultieren.

Die Praxis ist ebenfalls patipada. Was ist nun patipada? Gleichmäßiges und beständiges Praktizieren. Praktiziert nicht wie der Altehrwürdige Peh. Während eines Regenzeit-Retreats entschloss er sich, nicht mehr zu sprechen. Das gelang ihm recht gut, aber dann fing er an, kleine Zettel zu schreiben: ..."Röstet mir morgen bitte etwas Reis." Er wollte tatsächlich gerösteten Reis essen! Er hörte zwar mit dem Reden auf, schrieb aber am Ende so viele Zettel, dass er noch zerstreuter wurde, als er vorher war. Er schrieb eine Sache auf, und dann im nächsten Moment eine andere - wie grotesk! Ich weiß nicht, warum er sich entschloss, nicht zu sprechen. Er wusste nicht, was Praxis ist.

Eigentlich besteht unsere Praxis daraus, mit Wenigem zufrieden zu sein, einfach natürlich zu sein. Macht Euch keine Sorgen, ob Ihr Euch träge oder eifrig fühlt. Sagt noch nicht einmal: "Ich bin eifrig", oder "Ich bin faul." Die meisten Leute praktizieren nur dann, wenn sie sich eifrig fühlen. Wenn sie sich träge fühlen, dann kümmern sie sich nicht darum. So verhalten sich die Leute normalerweise. Aber Mönche sollten so nicht denken. Wenn Ihr eifrig seid, dann praktiziert Ihr; Und wenn Ihr träge seid, dann praktiziert Ihr ebenfalls. Kümmert Euch nicht um andere Dinge, lasst sie einfach fallen und übt Euch statt dessen. Praktiziert mit Beständigkeit, ob Tag oder Nacht, dieses Jahr, nächstes Jahr, egal zu welcher Zeit. Beachtet irgendwelche Gedanken bezüglich Eifer oder Trägheit nicht, sorgt Euch nicht darum, ob es heiß oder kalt ist, sondern tut es einfach. Dies nennt man dann samma-patipada - richtige Praxis.

Manche Leute bemühen sich sehr stark in der Praxis, vielleicht sechs oder sieben Tage lang; dann aber, wenn sie nicht die gewollten Ergebnisse bekommen, geben sie auf und fallen wieder völlig zurück, schwelgen in Geschwätz und Unterhaltungen oder sonstigen Dingen. Dann erinnern sie sich an die Praxis und machen sich abermals für sechs oder sieben Tage daran, geben es dann wieder auf... Auf diese Art arbeiten manche Leute. Zuerst werfen sie sich hinein. Dann aber, wenn sie aufhören, kümmern sie sich noch nicht einmal um ihre Werkzeuge. Sie gehen einfach weg und lassen sie liegen. Später dann, wenn der Boden schon ganz hart geworden ist, erinnern sie sich an ihre Arbeit und tun wieder ein bisschen, nur um dann wieder mittendrin aufzuhören.

Wenn man auf diese Art vorgeht, bekommt man nie einen vernünftigen Garten oder ein Reisfeld. Mit unserer Praxis verhält es sich genauso. Wenn Ihr glaubt, dass patipada unwichtig ist, dann werdet Ihr mit der Praxis nirgendwohin gelangen. Samma-patipada ist ohne jeden Zweifel sehr wichtig. Macht es fortwährend. Hört nicht auf Eure Stimmungsschwankungen. Was soll es, ob Eure Laune gut ist oder nicht? Der Buddha kümmerte sich nicht um solche Dinge. Er hatte bereits all die guten und schlechten Dinge erfahren, ebenso die richtigen und falschen Dinge. Daraus bestand seine Praxis. Wenn man nur das nimmt, was man mag, und alles abwehrt, was man nicht mag, dann ist das keine Praxis, sondern ein Unglück. Wo man auch hingeht, man wird nie zufrieden sein; egal wo man sich aufhält, es wird Leiden vorhanden sein.

Diese Praxis lässt sich mit den Brahmanen vergleichen, die ihre Opfer vollbringen. Warum machen sie das? Weil sie etwas dafür zurückhaben wollen. Manche unter uns praktizieren auf diese Art. Warum praktizieren wir? Weil wir eine Wiedergeburt suchen, einen anderen Daseinszustand, wir wollen etwas erreichen. Wenn wir nicht das bekommen, was wir haben wollen, dann wollen wir nicht mehr praktizieren, gerade so wie die Brahmanen mit ihren Opfergaben. Ihre Motivation ist Verlangen.

Der Buddha lehrte so nicht. In der Entwicklung der Praxis geht es um das Aufgeben, um das Loslassen, das Anhalten, das Entwurzeln. Man macht es nicht wegen einer Wiedergeburt in irgendeinen Zustand hinein.

Es gab einmal einen Ordensälteren, der ursprünglich in die Mahanikaya-Sekte eingetreten war. Aber er fand es dort nicht strikt genug, also ging er über zur Dhammayuttika-Sekte. [10] Dann begann er seine Praxis. Manchmal fastete er 15 Tage lang, und wenn er dann wieder zu essen begann, nahm er nur Blätter und Gras zu sich. Er glaubte, Tiere zu essen, wäre schlechtes kamma, es wäre besser, Blätter und Gras zu essen. Nach einer Weile: ..."Hm. Das Mönchsleben ist nicht so besonders, es ist recht beschwerlich. Es ist schwierig, meine vegetarische Praxis als Mönch aufrechtzuerhalten. Vielleicht sollte ich die Robe ablegen und statt dessen ein Novize werden." Also legte er die Robe ab und wurde Novize, sodass er sein Gras und seine Blätter sammeln konnte und nach Wurzeln und wilden Kartoffeln graben konnte. Auf diese Weise lebte er eine Weile, bis er schließlich nicht mehr wusste, was er überhaupt tun sollte. Er gab dann alles auf. Er gab das Mönchsleben auf, das Novizendasein, gab einfach alles auf. Heute weiß ich nicht mehr, was er macht. Vielleicht ist er gestorben, ich weiß es nicht. Das war deswegen, weil er einfach nichts finden konnte, was in sein Konzept passte. Er erkannte nicht, dass er schlicht nur seinen Verblendungen folgte. Die Verblendungen hatten ihn geleitet, aber er bemerkte es nicht.

"Legte der Buddha die Robe ab, um Novize zu werden? Wie praktizierte der Buddha? Was machte er?" Aber er beachtete das nicht. Zog der Buddha durch die Lande und aß Blätter und Gras wie eine Kuh? Gut, wenn Ihr so essen wollt, macht es, wenn das alles ist, was Euch möglich ist - aber fangt nicht damit an, andere zu kritisieren. Ihr müsst auf dem Niveau beharren, das Ihr für Eure Praxis als geeignet anseht. 'Meißelt oder schnitzt nicht zu viel herum, sonst bekommt ihr keinen geeigneten Griff.' [11] Am Ende bleibt Euch nichts übrig, und Ihr gebt einfach auf.

Manche Leute sind so. Wenn es um Geh-Meditation geht, dann machen sie sich wirklich ran, für 15 Tage oder so. Sie wollen noch nicht einmal essen, einfach nur gehen. Wenn sie dann damit fertig sind, liegen sie nur herum und schlafen. Sie geben sich nicht damit ab, sich sorgfältig Gedanken zu machen, bevor sie mit der Praxis beginnen. Am Ende passt ihnen gar nichts mehr. Das Mönchsein passt ihnen nicht, das Novizenleben passt ihnen nicht. So stehen sie am Ende mit leeren Händen da.

Leute, die so sind, kennen die Praxis nicht. Sie schauen sich nicht die Motive für die Praxis an. Denkt darüber nach, wofür Ihr praktiziert. Diese Praxis wird zum Zwecke des Ablegens gelehrt. Der Geist möchte diese Person lieben und jene Person hassen... Diese Dinge mögen zwar entstehen, aber seht sie nicht als absolut real an. Wofür praktizieren wir also? Schlicht und einfach, damit wir genau diese Dinge aufgeben können. Selbst wenn es Euch gelingt, Frieden zu erreichen: Werft den Frieden raus! Wenn Wissen entsteht, werft das Wissen raus. Was Ihr wisst, das wisst Ihr; Aber wenn Ihr diese Erkenntnis für Euch selbst beansprucht, dann werdet Ihr denken, Ihr wüsstet etwas Besonderes. Dann glaubt Ihr, dass Ihr besser als die anderen seid. Nach einer Weile könnt Ihr nirgendwo mehr leben; Wo immer Ihr auch seid, entstehen Probleme. Wenn man falsch praktiziert, dann ist das so, als würde man gar nicht praktizieren.

Praktiziert im Einklang mit Euren eigenen Fähigkeiten. Schlaft Ihr viel? Dann versucht, etwas dagegen anzugehen. Esst Ihr viel? Dann versucht weniger zu essen. Nehmt so viel von der Praxis, wie Ihr braucht, indem Ihr sila, samadhi und pañña als Grundlage nehmt. Dann nehmt noch die dhutanga-Praktiken hinzu. Diese dhutanga-Praktiken dienen dazu, tief in die geistigen Verblendungen hinein zu schneiden. Ihr mögt nämlich herausfinden, dass die grundlegenden Praktiken nicht ausreichen, um die Geistestrübungen wirklich an der Wurzel auszugraben. Also müsst Ihr die dhutanga-Praktiken mit einbeziehen.

Diese dhutanga-Praktiken sind wirklich nützlich. Einigen Menschen gelingt es nicht, die Geistestrübungen allein mit sila und samadhi abzutöten, sie müssen die dhutanga-Praktiken mit hinzuziehen, um etwas nachzuhelfen. Am Fuße eines Baumes zu leben, das ist nicht gegen die Verhaltensregeln. Oder auch auf einem Verbrennungsplatz, das ist ebenfalls kein Regelverstoß. Aber wenn Ihr den Entschluss fasst, auf einem Verbrennungsplatz zu leben, und es dann nicht tut, das ist falsch. Versucht es. Wie ist das, wenn man auf einem Verbrennungsplatz lebt? Ist es dasselbe wie das Leben in einer Gruppe?

DHU-TAN-GA: Man übersetzt dies als 'die Praktiken, die schwer zu verrichten sind'. Es handelt sich bei diesen um die Praktiken der Edlen Praktizierenden. Jeder, der ein Edler Praktizierender sein möchte, muss diese dhutanga-Praktiken benutzen, um die den Geist trübenden Befleckungen abzutrennen. Es ist schwierig, sie auszuführen, und Menschen sind selten zu finden, die sie mit hundertprozentigem Einsatz praktizieren, denn damit bewegt man sich gegen den Strich.

So z. B. bezüglich der Roben: Es wird gesagt, man solle sich auf die drei grundlegenden Roben beschränken; sich von Almosen ernähren; ausschließlich aus der Schale essen; nur das essen, was man während des Almosengangs bekommt, und keine Lebensmittel akzeptieren, die hinterher gebracht werden.

Diese letztgenannte Praxis kann man in Zentral-Thailand leicht einhalten, die Nahrung ist recht angemessen, denn die Leute legen einem eine Menge Lebensmittel in die Schale. Aber wenn man hier in den Nord-Osten kommt, dann bekommt dhutanga subtilere Nuancen: Hier bekommt man einfach nur Reis! In diesen Teilen des Landes besteht die Tradition, nur reinen Reis in die Almosenschale zu legen. In Zentral-Thailand gibt man Reis und auch andere Nahrungsmittel, aber hier bei uns bekommt man nur schlichten Reis. Dann wird diese dhutanga-Praxis wirklich asketisch. Man isst nur den Reis; Was hinterher offeriert wird, wird nicht akzeptiert. Dann gibt es noch das Essen einmal am Tag, während einer Sitzung, aus nur einer Schale. Wenn man mit dem Essen fertig ist, steht man auf und isst nicht noch einmal am selben Tag.

Dies bezeichnet man als die dhutanga-Praktiken. Also, wer möchte sie praktizieren? Es ist heutzutage schwer, Leute zu finden, die genug Engagement besitzen, um sie zu praktizieren, denn sie fordern uns eine Menge ab. Aber gerade deshalb sind sie so vorteilhaft.

Was die Leute heutzutage als Praxis bezeichnen, ist keine wirkliche Praxis mehr. Wenn man wirklich praktiziert, dann ist das keine leichte Angelegenheit. Die meisten Menschen wagen es nicht, wirklich zu praktizieren, wagen nicht, wirklich gegen den Strom zu schwimmen. Sie wollen nichts tun, was im Gegensatz zu ihren Gefühlen steht. Die Leute wollen den Verblendungen nicht widerstehen, sie wollen nicht an ihnen rütteln oder sie gar loswerden.

Es wird gesagt, dass man in der Praxis nicht seinen Launen folgen soll. Bedenkt einmal: Wir sind schon seit unzähligen Lebenszeiten zum Narren gehalten worden, indem wir glaubten, dass der Geist uns gehört. In Wirklichkeit ist das nicht so, er ist nur ein Schwindler. Er zieht uns hinein in Gier, hinein in Aversionen, hinein in Täuschungen, hinein in Diebstahl, Raub, Verlangen und Hass. Diese Dinge gehören uns nicht. Fragt Euch doch jetzt einmal: Wollt Ihr gute Menschen sein? Natürlich möchte jeder gut sein. Wenn man aber all diese Dinge tut, ist das gut? Da habt Ihr es! Die Menschen begehen böswillige Handlungen, und dennoch wollen sie gut sein. Deshalb sage ich, dass es sich bei diesen Dingen um Betrüger handelt, und nichts weiter.

Der Buddha wollte nicht, dass wir diesem Geist nachgehen, er wollte statt dessen, dass wir ihn trainieren. Wenn er in eine Richtung geht, dann sucht woanders einen Halt. Wenn er dorthin geht, dann sucht wieder hier Halt. Um es einfach auszudrücken: Was immer der Geist will, gebt es ihm nicht. Es ist so, als wären wir schon seit Jahren gute Freunde gewesen, aber wir erreichen schließlich einen Punkt, wo unsere Ideen nicht mehr harmonisieren. Wir trennen uns und gehen verschiedene Wege. Wir verstehen einander nicht mehr, fangen sogar an zu streiten; also gehen wir auseinander. So ist das richtig, geht Eurem eigenen Geist nicht ständig nach. Wer seinem Geist nachgeht, der geht den Vorlieben und Wünschen und allem anderen nach. So eine Person hat überhaupt noch nicht praktiziert.

Aus diesem Grunde sage ich, dass das, was die Leute als Praxis bezeichnen, in Wirklichkeit keine Praxis ist... es ist eine Katastrophe. Wenn man nicht innehält und hinschaut, die Praxis nicht ausprobiert, dann wird man den Dhamma nicht sehen und verwirklichen. Um es direkt zu sagen: zur Praxis muss man sich mit dem eigenen Leben verpflichten. Es verhält sich nicht so, dass diese Praxis nicht schwierig wäre; sie muss etwas Leiden enthalten. Besonders in den ersten ein bis zwei Jahren gibt es eine Menge Leiden. Die jungen Mönche und Novizen haben wirklich eine schwierige Zeit.

In der Vergangenheit hatte ich eine Menge Schwierigkeiten, besonders wenn es um das Essen ging. Was kann man auch anders erwarten? Mönch werden mit zwanzig, wenn man gerade so richtig am Essen und Schlafen Gefallen findet... An manchen Tagen saß ich ganz allein da und träumte nur vom Essen. Ich wollte unbedingt in Sirup eingelegte Bananen essen, oder Papaya-Salat, und mein Speichel fing zu fließen an. Das ist ein Teil des Trainings. Solche Dinge sind nicht leicht. Diese ganze Geschichte um Speisen und Essen herum kann einen in schlechtes kamma hineinführen. Man nehme jemanden, der sich gerade im Heranwachsen befindet ausgestattet mit einem starken Interesse am Essen und Schlafen -, und stecke ihn in die Beschränkung dieser Roben, und seine Gefühle werden Amok laufen. Es ist, als würde man versuchen, einen reißenden Sturzbach mit einem Damm aufzuhalten, manchmal wird der Damm einfach brechen. Wenn er hält, dann ist das gut, aber wenn nicht, dann bricht er einfach zusammen.

Meine Meditation bestand im ersten Jahr aus nichts anderem, es ging nur ums Essen. Ich war so rastlos... Manchmal saß ich da, und es war beinahe so, als könnte ich tatsächlich Bananen in meinen Mund stecken. Ich konnte es fast fühlen, wie ich die Bananen in kleine Stücke zerbrach und sie in meinen Mund steckte. Und dies ist alles ein Teil der Praxis. Habt also keine Angst davor. Wir alle hier sind seit unzähligen Leben verblendet worden, und es ist keine leichte Angelegenheit, jetzt hierher zu kommen, um sich zu trainieren und zu korrigieren. Gerade wenn es schwierig ist, dann lohnt es sich. Warum sollten wir uns mit leichten Angelegenheiten abgeben? Macht die Dinge, die schwierig sind, denn jeder kann Dinge tun, die leicht sind. Wir sollten uns darin üben, die Dinge zu tun, die schwierig sind.

Für den Buddha muss das genauso gewesen sein. Wenn er sich ausschließlich um seine Familie und Verwandte, seinen Reichtum und seine früheren sinnlichen Freuden gesorgt hätte, dann wäre er niemals der Buddha geworden. Dies sind gar keine unbedeutenden Dinge, sondern es ist das, wonach die meisten Leute Ausschau halten. Wenn man also im frühen Alter Mönch wird und diese Dinge aufgibt, dann ist das, als würde man sterben. Und dennoch kommen Leute zu mir und sagen: "Oh, es ist so leicht für Sie, Luang Por. Sie hatten nie Frau und Kinder, um die Sie sich kümmern mussten. Also ist es sehr viel leichter für Sie!" Ich sage ihnen: "Kommt mir nicht zu nahe, wenn Ihr so etwas sagt, sonst bekommt Ihr eins auf den Schädel!"... als ob ich kein Herz besäße, oder was!

Wenn es sich um Menschen handelt, dann ist das keine geringfügige Sache. Nur um das geht es im Leben. Wir Leute, die Dhamma praktizieren, sollten uns also wirklich ernsthaft in die Praxis hineinwerfen, wirklich etwas damit riskieren. Glaubt nicht anderen Leuten, hört einfach nur auf die Lehren des Buddha. Bringt Frieden in Eure Herzen hinein. Früher oder später werdet Ihr verstehen. Praktiziert, reflektiert, kontempliert - und die Früchte der Praxis werden sich offenbaren. Die Ursache und das Resultat verhalten sich proportional.

Gebt nicht Euren Launen nach. Am Anfang ist es sogar schwierig, das richtige Maß bezüglich des Schlafens zu finden. Ihr mögt Euch vielleicht entschließen, nur für eine gewisse Zeitspanne zu schlafen, könnt es aber nicht durchhalten. Ihr müsst Euch darin üben. Welchen Zeitpunkt auch immer Ihr festgelegt habt, um aufzustehen... Ihr müsst sofort aufstehen, wenn es Zeit dazu ist. Manchmal schafft Ihr es, und manchmal sagt Ihr Euch selbst, sobald ihr aufwacht: "Steh auf!", aber es rührt sich nichts! Vielleicht müsst Ihr Euch sagen: "Eins... zwei... wenn ich bis drei zähle und immer noch nicht aufgestanden hin, möge ich in der Hölle versinken!" So müsst ihr Euch selbst belehren. Wenn Ihr bei drei angelangt seid, dann werdet Ihr sofort aufstehen, denn Ihr werdet Euch fürchten, in der Hölle zu versinken.

Ihr müsst Euch ständig üben, Ihr könnt das Training nicht einfach fallen lassen. Ihr müsst Euch von allen möglichen Ecken und Winkeln her trainieren. Verlasst Euch nicht die ganze Zeit auf Euren Lehrer, Eure Freunde oder die Gruppe, ansonsten werdet Ihr nie Weisheit erlangen. Es ist nicht notwendig, viele Instruktionen zu hören. Hört Euch die Lehre ein- oder zweimal an, und dann wendet sie an. Ein gut geübter Geist wird es nicht wagen, Probleme zu verursachen, noch nicht einmal im privaten Bereich. Im Geist eines Meisters gibt es solche Dinge wie 'privat' oder 'in der Öffentlichkeit' nicht. Alle Edlen Praktizierenden besitzen Vertrauen in ihr eigenes Herz. Wir sollten genauso sein.

Manche Leute werden Mönche, nur um ein bequemes Leben zu führen. Woher kommt die Ungezwungenheit des Herzens? Was ist dessen Ursache? Jeglicher Ungezwungenheit geht Leiden voran. Es ist in allen Dingen das Gleiche: Man muss arbeiten, ehe man Geld bekommt, nicht wahr? Ihr müsst die Felder pflügen, bevor Ihr den Reis bekommt. In allen Dingen muss man zunächst Schwierigkeiten erfahren. Einige Leute werden Mönche, um sich auszuruhen und sich zu schonen. Sie sagen, sie wollen nur herum sitzen und sich eine Weile ausruhen. Wenn man die entsprechenden Bücher nicht studiert, kann man erwarten, Lesen und Schreiben zu lernen? Es ist einfach nicht möglich.

Das ist der Grund, warum die meisten Leute, die viel studiert haben und Mönche wurden, nie irgendwohin zu gelangen scheinen. Ihr Wissen ist von anderer Art, auf einem ganz anderen Weg. Sie trainieren sich nicht, schauen nicht in ihren Geist hinein. Sie wühlen ihren Geist nur mit lauter Verwirrung auf und suchen Dinge, die der Geistesruhe und der Enthaltung nicht förderlich sind. Die Erkenntnis des Buddha stellt kein weltliches Wissen dar, sie ist ein überweltliches Wissen, ein völlig anderer Weg.

Darum muss jeder, der sich zum buddhistischen Mönchstum entschließt, seinen vorherigen Status oder Rang in der Gesellschaft aufgeben. Selbst wenn ein König in die Mönchsgemeinschaft eintritt, muss er dann seinen früheren Status niederlegen und darf kein weltliches Zeug mit in das Mönchsleben hineinbringen, womit er eventuell seiner Präsenz Gewicht verleihen könnte. Er bringt seinen Reichtum und Status, sein Wissen oder seine Macht nicht mit in das Mönchsleben hinein. In der Praxis geht es um das Aufgeben, Loslassen, Entwurzeln und Anhalten. Ihr müsst dies verstehen, sodass Eure Praxis funktioniert.

Wenn Ihr krank seid und die Krankheit nicht mit Medizin behandelt, denkt Ihr dann, dass die Krankheit sich selbst heilen wird? Ihr müsst zu dem hingehen wovor Ihr Euch fürchtet. Wo sich ein Friedhof oder ein Verbrennungsplatz befindet, der besonders Furcht erregend ist, dort geht hin. Legt Eure Roben an, geht hin und kontempliert: Anicca vata sankhara... [12] Übt dort Meditation im Stehen und Gehen, schaut in Euch hinein, wo Eure Ängste liegen. Es wird alles nur zu offensichtlich sein. Erkennt die Wahrheit aller bedingten Phänomene. Bleibt dort, bis die Dämmerung hereinbricht und es immer dunkler wird, bis Ihr schließlich in der Lage seid, die ganze Nacht dort zu bleiben.

Der Buddha sagte: "Wer den Dhamma sieht, der sieht den Tathagata. Wer den Tathagata sieht, der sieht nibbana." Wenn wir seinem Beispiel nicht folgen, wie werden wir jemals den Dhamma sehen können? Wenn wir den Dhamma nicht sehen, wie werden wir in der Lage sein, den Buddha zu erkennen? Wenn wir den Buddha nicht sehen, wie können wir dann die Qualitäten des Buddha erkennen? Nur wenn wir mit unserer Praxis in die Fußstapfen des Buddha treten, werden wir erkennen, dass das, was der Buddha lehrte, von absoluter Gewissheit ist, dass es sich bei der Lehre des Buddha um die höchste Wahrheit handelt.



Fußnoten

[8] Ein von thailändischen Wald-Mönchen benutzter großer Schirm einschließlich Moskitonetz, der an Bäumen aufgehängt wird zum Schutz gegen die unzähligen blutsaugenden Plagegeister.

[9] Bei dem aufgebahrten Körper während der ersten Nacht handelte es sich um ein Kind.

[10] Es handelt sich hierbei um die beiden Zweige des Theravada-Sangha in Thailand.

[11] Ein Thai-Sprichwort, das dem Sinn nach besagt: Übertreib es nicht!

[12] Der Anfang eines Pali-Verses, der traditionell bei Bestattungszeremonien rezitiert wird.



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